INGRID STREIBER
Malerei

Bild eines Kunstwerkes von Ingrid Streiber
Zu Besuch im Atelier von Ingrid Streiber

Die innere Natur der Dinge erfühlen und begreifen

Kunst.jetzt: Ingrid, vielen Dank, dass du dir Zeit für dieses Interview genommen hast. Kannst du uns ein wenig über deine Arbeitsweise und deinen einzigartigen Malstil erzählen?

Ingrid: Sehr gerne. Meine Leinwand liegt immer auf dem Boden. Das erlaubt mir, sie von allen Seiten zu erfassen, umzugehen und zu bearbeiten. Mit Pinsel oder Spachtel trage ich großflächig Farbe auf, verwische, kratze wieder aus und übermale das soeben Entstandene. Es ist ein intensiver, physischer Prozess, bei dem auftauchende Formen zu bildgestaltenden Elementen werden, die im Laufe der Arbeit ihre volle Bedeutung erlangen.

Kunst.jetzt: Das klingt nach einer sehr dynamischen und spontanen Arbeitsweise. Was inspiriert dich zu dieser Art des Malens?

Ingrid: Meine Inspiration kommt aus dem Wunsch, die innere Natur der Dinge zu fühlen und zu begreifen. Es geht mir darum, das immer schon Vorhandene neu zu empfinden und bildlich darzustellen. Ich möchte dem Geist, der jeder Materie innewohnt, durch meine künstlerische Form Leben geben und ihn sichtbar machen. Es ist eine Art Suche nach dem Ursprünglichen, dem Unverfälschten.

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kunst.jetzt: Deine Werke haben eine sehr haptische Qualität. Welche Materialien verwendest du, um diese Reliefstrukturen zu schaffen?

Ingrid: Ich arbeite mit einer Mischung aus Öl, Acryl, Wandfarbe und anderen Materialien. Durch diese Kombination entstehen Schichten, die das Gegenwärtige auf das Vergangene legen. Hier und da bleiben kleine Farbrestchen von früheren Formen sichtbar, die an die Vergangenheit erinnern und dem Bild Tiefe und Komplexität verleihen.

„Ich fülle die Leinwand ohne Absicht, so, wie mich die Jahre gefüllt haben.“

Ingrid Streiber

Kunst.jetzt: Deine Farbwahl scheint stark von der Natur inspiriert zu sein. Kannst du dazu etwas sagen?

Ingrid: Ja, starke Erdtöne und Sandstrukturen sind ein zentrales Element meiner Arbeit. Sie präsentieren sich wie Teile der Natur – rauh und schön zugleich. Diese Farben und Texturen spiegeln meine Liebe zur Natur wider und verbinden das Innen mit dem Außen, den Geist mit der Materie.

Kunst.jetzt: Dein künstlerischer Weg ist beeindruckend. Kannst du uns ein wenig über deine biographischen Stationen erzählen?

Ingrid: Natürlich. Ich habe von 1956 bis 1969 an der Kunstschule Bielefeld bei Professor Kraft studiert und danach als Grafikdesignerin 10 Jahre in der Pharmaindustrie gearbeitet. Ab 1980 habe ich mich als freie Künstlerin ganz der Malerei gewidmet. Mein Weg führte mich nach Paris, Bonn, Köln und schließlich nach Ibiza, wo ich viele Jahre gelebt und gearbeitet habe. 2011 zog ich nach Eckernförde. 2017 eröffnete ich mein „Strand-Atelier“ am Jungfernstieg und seit 2019 arbeite ich in meinem Atelier auf der Carlshöhe in Eckernförde.

Kunst.jetzt: Wie hat dein Aufenthalt auf Ibiza deine Kunst beeinflusst?

Ingrid: Ibiza hat meine Liebe zum Meer und das Gefühl von Freiheit stark beeinflusst. Die Insel und das mediterrane Flair haben mir eine neue Perspektive und viel kreative Energie gegeben. Diese Erfahrungen fließen in meine Arbeiten ein und sind in den Farben und Formen meiner Bilder spürbar.

Kunst.jetzt: Welche Pläne hast du für die Zukunft?

Ingrid: Ich möchte weiterhin meine künstlerische Sprache zum Ausdruck bringen und plane bei Ausstellungen mitzumachen, die für mich wesentlich sind.

Kunst.jetzt: Vielen Dank, liebe Ingrid, für dieses aufschlussreiche Gespräch. Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und bin schon sehr darauf gespannt weitere wundervolle Werke von dir zu sehen.

Ingrid: Danke dir. Es war mir eine Freude.

Bild des Künstlers
Atelier Ingrid Streiber

Carlshöhe 78 | 1. OG Kunstgasse | Atelier 07
24340 Eckernförde

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Fotografie der Werke: Sebastian Libuda